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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

In den inselförmig in der Bauchspeicheldrüse liegenden Langerhansschen Inseln werden die Hormone Insulin und Glucagon gebildet. Die Bildungszellen für Insulin werden als β-Zellen, die glucagonbildenden Zellen als α-Zellen bezeichnet. Insulin wirkt blutzuckersenkend, Glucagon blutzuckersteigernd.

Die Durchlässigkeit insbesondere der Herzmuskel, der Skelettmuskel- und der Fettgewebszellen (nicht der Gehirnzellen) für Glucose wird durch Insulin erhöht. Der Einstrom von Glucose in die Zellen wird dadurch gesteigert. Die Zellen verbrauchen Glucose zur Energiegewinnung. Auch in der Leber bewirkt Insulin die Aufnahme von Glucagon. Diese speichert das Glucagon als Glykogen. Insulin beeinflusst auch den Fettstoffwechsel, indem es die Aufnahmefähigkeit des Fettgewebes und der Leberzellen für freie Fettsäuren und deren Speicherung in Form von Triglyceriden (Depotfett) fördert.

Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel an. Insulin wird aus der Bauchspeicheldrüse ins Blut ausgeschüttet. Die Körperzellen nehmen den Zucker dann aus dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel sinkt wieder ab. Sinkt der Blutzuckerspiegel unter den Normalwert von 100-120 mg Blutzucker/dl Blut, wird die Insulinproduktion eingestellt. Zusätzlich werden blutzuckererhöhende Hormone aktiviert, wie zum Beispiel Glucagon. Die vorher angelegten Zuckerreserven werden abgebaut und die Leber beginnt mit der Herstellung von körpereigenem Zucker, so dass der Blutzuckerspiegel wieder ansteigt. Das Zusammenwirken der blutzuckerregulierenden Mechanismen bewirkt, dass die Konzentration von Glukose im Blut immer annähernd gleich ist.

Abweichungen des Blutzuckerspiegels von der Norm werden als Hypoglykämie (zu niedriger Blutzuckerspiegel) bzw. als Hyperglykämie (zu hoher Blutzuckerspiegel) bezeichnet. Bei Menschen mit Diabetes ist nicht genügend Insulin vorhanden und/oder Insulin kann seine Wirkung im Körper nicht richtig entfalten. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Hauptformen des Diabetes Typ-I-Diabetes und Typ-II-Diabetes), sowie einige Sonderformen, beispielsweise den Schwangerschaftsdiabetes.

Typ-I-Diabetes:

  • Autoimmunerkrankung, das heißt, der Körper bildet Abwehrstoffe gegen die eigene Bauchspeicheldrüse und zerstört damit die Zellen, die das Insulin herstellen.
  • Es besteht ein absoluter Insulinmangel.
  • Es muss immer Insulin zugeführt werden.
  • Erkrankung betrifft 5-7 Prozent aller Diabeteserkrankungen
  • betrifft hauptsächlich junge, schlanke Menschen unter 30 Jahren
  • Symptome: vermehrter Harndrang, starker Durst, Gewichtsverlust, Leistungsminderung

Typ-II-Diabetes:

  • Kombination von relativem Insulinmangel und Insulinresistenz: Zu Beginn der Erkrankung bildet der Körper übernormal viel eigenes Insulin. Das Insulin wirkt aber nicht mehr richtig, weil die Zellen für das Insulin unempfindlich geworden sind und nicht mehr ihrer Aufgabe, die Durchlässigkeit der Zellen zur Aufnahme von Glucose zu steuern, nachkommen. Dieser Zustand wird Insulinresistenz genannt. Neben der Insulinresistenz wird bei Nahrungsaufnahme keine ausreichende Menge Insulin für die Blutzuckerverarbeitung abgegeben.
  • Risikofaktoren: genetische Veranlagung, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel
  • Erkrankung betrifft über 90 Prozent aller Diabeteserkrankungen
  • Erkrankungsalter wird immer niedriger.
  • Meist betrifft es ältere, adipöse (fettleibige) Patienten mit oder ohne spezifische Symptome wie verstärkter Müdigkeit, Infektanfälligkeit.
  • Vermehrter Harndrang und starker Durst sind nur gering ausgeprägt.
  • Bei Patienten, die älter als 50 Jahre sind, können Folgekrankheiten wie beispielsweise Gefäßschäden am Herzen, Nieren, Gehirn und Augen auch das erste Symptom der Zuckerkrankheit sein.

Schwangerschaftsdiabetes:

  • In der Zeit der Schwangerschaft produziert der Körper der Frau vermehrt Hormone, Den Körperzellen wird durch diese Hormone verstärkt Energie bereitgestellt, in Form von Glukose. Die Bauchspeicheldrüse setzt bei einem kleineren Teil der schwangeren Frauen nicht das nötige Insulin frei, kommt es zum Insulinmangel.
  • entsteht während der Schwangerschaft und verschwindet unmittelbar nach der Geburt meist wieder
  • Risikofaktoren sind Übergewicht, eine Schwangerschaft im Alter über 30 Jahren und eine erbliche Vorbelastung. Ein Schwangerschaftsdiabetes kann jedoch auch ohne bekannte Risikofaktoren auftreten.

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