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Manuelle Medizin und Therapie (Chirotherapie)

Manuelle Therapie bedeutet wörtlich: Behandlung mit den Händen. Sie hat sich zum Teil aus Jahrtausendealten Handgrifftechniken entwickelt. Der Arzt benutzt bei der Untersuchung seines Patienten keinerlei Instrumente außer seinen Händen. Spritzen, Röntgenbilder oder sonstige Hilfsmittel kommen in der Regel nicht zum Einsatz. Voraussetzungen für eine erfolgreiche manuelle Therapie sind das Wissen um anatomische Zusammenhänge, Fingerspitzengefühl und langjährige Erfahrung.

Mithilfe der manuellen Therapie können Funktionsstörungen und ihre Folgen an Gelenken, Muskeln und Faszien gemildert oder ganz beseitigt werden. Meistens bessern sich die Beschwerden sehr schnell, der Schmerz lässt nach und die Beweglichkeit ist wieder hergestellt.

Wenn die Beweglichkeit einzelner Körpergewebe und Organe eingeschränkt ist, beeinträchtigt das deren gesunde Funktion. Der Organismus versucht, die Einschränkungen durch Kompensation einzuschränken. Ist keine Kompensation mehr möglich, treten Schmerzen, Bewegungs- und Funktionsstörungen auf. Mit seinen Händen kann der Arzt gezielt die verschiedenen Gewebestrukturen des Körpers und die Gelenke untersuchen. Er versucht dabei, alle am Schmerzgeschehen beteiligten Faktoren zu erfassen. Verschiedene Handgrifftechniken insbesondere an der Muskulatur, dem Bindegewebe und der Wirbelsäule dienen zur Auffindung und Behandlung der Funktionsstörungen an Gelenken, Muskeln und Faszien. Ziel ist es, Gelenkblockaden und Gelenkverspannungen zu lösen und die Bewegungsharmonie des Körpers wieder herzustellen.

Blockaden entstehen zum Beispiel durch vorübergehende Verschiebungen und Fehlstellungen der Wirbelsäule und Gelenke. Ursachen sind beispielsweise das Heben schwerer Lasten in gebückter Haltung oder längere Zwangshaltungen bei Arbeiten in unbequemer Stellung. Dadurch werden Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Verspannungen der Muskulatur verursacht. Durch die Blockade können Nervenwurzeln gereizt werden, die normalerweise Empfindungen aus dem ganzen Körper an das Gehirn weiterleiten. Es kommt zu Fehlinformationen, die im Gehirn und Rückenmark Schmerzempfindungen und Schutzreflexe auslösen. Diese können auch weit entfernt von der Wirbelsäule auftreten.

Blockaden der Brustwirbelsäule können zu Schulterschmerzen, Herzbeschwerden, Magen-und Verdauungsstörungen führen. Kopfschmerzen, Schwindel, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie Schlafstörungen können durch eine Blockade der Halswirbelsäule verursacht werden. Eine Blockade der Lendenwirbelsäule kann sich in Nierenschmerzen, Darmkrämpfen, Hüftbeschwerden und Fußschmerzen äußern.

Die Behandlung mit manueller Therapie wird auf jeden Patienten individuell abgestimmt. Dabei werden beispielsweise Techniken wie Mobilisation und Manipulation eingesetzt. Diese Verfahren sollen Schmerzen lindern und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern. Bei einer Mobilisation wird das Gelenk durch eine Therapeutin oder einen Therapeuten langsam innerhalb seiner natürlichen Bewegungsgrenzen bewegt. Im Gegensatz dazu werden bei einer Manipulation kleine, ruckartige Bewegungen ausgeführt, die über die natürlichen Bewegungsgrenzen hinausgehen. Bei einer erfolgreichen Behandlung wird die Blockade gelöst und die Schmerzen bessern sich fast augenblicklich.

Die manuelle Therapie wird nicht eingesetzt bei:

  • Brüchen (Frakturen) im Behandlungsgebiet
  • Tumoren
  • akuten entzündlichen Erkrankungen
  • Gefäßerkrankungen
  • schwerer Osteoporose
  • akuten Bandscheibenvorfällen
  • Missbildungen des Rückenmarks
  • Überbeweglichkeit der Wirbelsäule
  • schweren psychischen Störungen

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